Erholung in Manuel Antonio

Am drittletzten Tag der Reise beginnt nach über zwei Wochen der Erholungsteil der Reise. Wir verlassen den Süden des Landes und fahren auf der Küstenstraße am Pazifik entlang Richtung Quepos, einer kleinen Hafenstadt am Rio Savegre, den wir nur wenige Tage zuvor im Gebirge gesehen haben. In der Nähe von Quepos liegt der Manuel Antonio mit seinem Nationalpark, der auf eine Halbinsel ins Meer ragt und zu einer letzten Wanderung einlädt.

Manuel Antonio ist ein Touristenkaff an der Playa Espadilla, das wohl ohne die Gäste aus dem Ausland kaum überleben würde. Ein Hotel neben dem anderen, Restaurants und Souvenirläden prägen das Bild. Unsere Unterkunft liegt nur hundert Meter vom Strand entfernt und grenzt an den Nationalpark. Wir beziehen unsere „Cabinas“, von denen jede eine Terrasse mit einer Sitzgruppe aufweist. Meine Sitzgruppe ist zwar die einzige mit Polstern, aber das Mobiliar knarrt erheblich, wenn man sich draufsetzt. So dient es als Kleiderständer, damit die aus der Rainforest Lodge noch feuchten Kleider etwas frische Luft atmen können.

Nachmittags beobachte ich ein Reh, das ein paar Meter von mir entfernt auf dem englischen Rasen schnüffelt. Auf dem Dach der Rezeption streckt ein Leguan seine Nase in die Kameraobjektive. Brüllaffen sind der kostenlose Weckdienst in Manuel Antonio. Morgens ist neben dem Frühstücksraum ein Agouti oder ein Eichhörnchen zu sehen. Genau zu erkennen ist es nicht, weil ständig irgendein fleißiger Helfer im Frühstücksraum die Sicht behindert. Wir sind in einem Real-Life-Zoo gelandet und beobachten Tiere, ohne uns bewegen zu müssen.

Nach den Naturexpeditionen der bisherigen Reise bricht in unserer Gruppe der Erholungstrieb durch. Thomas und ich ziehen ein paar lockere Bahnen im Pool, damit wir uns der Illusion hingeben können, wir hätten auch im Urlaub für die kommende Triathlon-Saison trainiert. Kurz darauf gesellt sich Rolf dazu und wir lassen eine Frisbee-Scheibe fliegen. Wer Bücher mit in den Urlaub gebracht hat, hat jetzt endlich im Liegestuhl die Gelegenheit, ein paar Seiten zu lesen. Wer wissen will, was ich seit diesem Urlaub vom Lesen halte, wiederhole Kapitel 21 (Kaffee im Orosi-Tal).

Am Abend steigt eine Rotwein-Party vor Catrins Appartment, für das Catering dürften in erster Linie Marion und Daniela verantwortlich zeichnen. Dank des 2:1-Frauenüberschusses in der Gruppe liegen Frauenthemen klar im Trend. Da mir die Gene und die Gehirnstrukturen in diesem Bereich fehlen, kann ich hier keine Einzelheiten wiedergeben. Immerhin bemerkt etwa nach einer Stunde eine der verständnisvollen Damen, dass ich den Gesprächen nicht folgen und mich schon gar nicht beteiligen kann.


Trocken-Übungen für die durchgeweichten Kleider

Erinnerungen

an Costa Rica

Bilder und Reisebericht

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