Trotz strömenden Regens im fränkischen Roth setzten die Kirkeler Eisenmänner Thomas Schäfer und Harry Wagner keinen Rost an und schlugen sich bei der berühmtesten deutschen Triathlon-Veranstaltung hervorragend. Auf der klassischen Hawaii-Strecke über 3.800 Meter Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen verbesserte Thomas Schäfer seine bisherige Bestzeit um eine Stunde und kam nach sensationellen 10:53:59 Stunden ins Ziel. Das bedeutete Platz 760 im 2.800 Teilnehmer starken Feld, darunter viele Weltklasseathleten. Die Holländerin Yvonne van Vlerken unterbot den 14 Jahre alten Weltrekord bei den Frauen gleich um fünf Minuten. Harry Wagner schaffte gleich bei seinem ersten Versuch auf dieser Strecke 11:46:48 Stunden und belegte damit Platz 1355.
Kühle Temperaturen und Regen schon vor Sonnenaufgang ließen einen
harten Tag für die Triathleten und ihre Begleiter ahnen und als sie um
sieben Uhr in den Main-Donau-Kanal stiegen, konnten sie nicht mehr nasser
werden. Bunte Badekappen und von den Armen der Schwimmer aufgepeitschtes Wasser
prägten fast zwei Stunden die Szenerie vor tausenden Zuschauern. Nahtlos
ging es dann auf das Rennrad, um die 180 km mit über 1.200 Höhenmetern
in Angriff zu nehmen. Thomas Schäfer hatte hier seine stärkste Disziplin
und fuhr wie entfesselt einen 32er Schnitt, angetrieben von den Zuschauern
an der Strecke, die die Fahrer insbesondere an den Steigungen stimmgewaltig
nach oben trugen. "Am Solarer Berg sind mir die Tränen in die Augen
geschossen, so bewegend war das Spalier und die Unterstützung der Fans",
erinnerte sich Schäfer, der nach sieben Stunden auf die Marathonstrecke
ging. Dort war nach der Anstrengung des Tages viel Kampfgeist verlangt und
der Kirkeler schaffte diesen Abschnitt in 3:50 Stunden, ehe er den Zielauflauf
im Stadion in Roth genießen durfte.
Harry Wagner hatte beim Schwimmen Zeit eingebüßt, fuhr aber einen
für ihn überragenden 29er Schnitt mit dem Rad, ehe seine Paradedisziplin,
das Laufen, dran war. Ohne äußere Anzeichen von Erschöpfung
lief er 3:32 Stunden und machte sich eine Woche nach seinem 52. Geburtstag
das schönste Geschenk als "Finisher" des legendären Triathlons
in Roth. "Ich war selbst überrascht, wie gut es heute gelaufen ist",
freute sich Wagner nach dem Zieleinlauf.
Nach dem Kurztriathlon in Mußbach und dem Mitteltriathlon im Kraichgau
war die Langdistanz von Roth für die beiden Kirkeler Athleten der dritte
Wettbewerb in sechs Wochen, den sie äußerst erfolgreich absolvieren
konnten.
Thomas Schäfer und Harry Wagner sind Eisenmänner