Las Iguanes

Am siebten Reisetag steht uns eine Bootsfahrt an der nördlichen Landesgrenze bevor. Wir fahren mit dem Bus über La Fortuna und Tanque nach Muelle, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt. Hier kreuzen sich die Nationalstraßen 4 und 35. Doch bevor wir auf letzterer nach Norden zu unserem Zielort Los Chiles abbiegen, machen wir einen Zwischenstopp bei der Touristenschenke „Las Iguanes“. Unmittelbar daneben führt eine Brücke über den Fluss und zieht magisch die Menschen an, die die schmale Straße mit breiten Lastwagen teilen müssen. Bauch und Hintern einziehen ist ratsam, wenn man Muelles Sehenswürdigkeit beobachten will.

Auf zwei Bäumen zwischen Lokal und Brücke liegen etwa zwei Dutzend Leguane aller Größen und Färbungen. Sie sind dankbare Fotomodelle und halten so lange still, bis selbst der größte Speicherchip mit hoch auflösenden Aufnahmen gefüllt ist. Frank erklärt uns, dass die Leguane schon vor dem Lokal hier waren. Seit man aber die Restauration gebaut hat, um Tierbeobachtung mit Umsatz zu kombinieren, sind noch mehr Leguane da, weil die Essensreste zweimal am Tag an die Tiere verfüttert werden. Ein wunderbares Beispiel, wie Mensch und Tier in Symbiose miteinander leben können.

Östlich des Gebirges sind wir karibischen Wetterbedingungen ausgesetzt. Die Luftfeuchtigkeit ist höher, was es ratsam erscheinen lässt, vor der anstehenden Bootsfahrt ausgiebig vom Insektenschutzmittel Gebrauch zu machen. Nicht vergebens hatte uns der Reiseleiter frühzeitig darauf aufmerksam gemacht, dass wir stets an drei Dinge denken müssten, wenn wir das Tagesgepäck zusammenstellten. „Wir brauchen Regenschutz, Sonnenschutz und Insektenschutz. Was wir wann brauchen, wissen wir nicht“. Bisher haben wir ausgiebigen Gebrauch vom Regenschutz gemacht, heute scheint Insektenschutz eine dominierende Rolle zu übernehmen. Sonnenschutz scheint mir bisher ein unnötiges Mitbringsel.

Wir befinden uns offenbar in der „Kornkammer“ Costa Ricas. Das Gelände ist nicht so wellig wie in den vorherigen Tagen und wir sehen weitläufige Plantagen von Kulturpflanzen, mit denen Costa Rica seinen Nahrungsbedarf deckt. Vor allem Yuca, besser bekannt als Maniok, wird hier angebaut. Es ersetzt zunehmend die Kartoffel als Grundnahrungsmittel, weil es viel ergiebiger ist. Bis zu 25 Kilogramm Frucht trägt eine einzige Pflanze. Dafür müssen Yuca-Knollen doppelt so lange gekocht werden, bevor sie gar sind. In mehreren Hotels gehört Yuca zum Standardprogramm beim Frühstück, so dass wir uns vom Geschmack überzeugen können. Weitere Anbaupflanzen in der Region sind Ananas, Bananen und Zuckerrohr – aber kein Korn.


Wir brauchen drei Dinge: Regenschutz, Sonnenschutz, Insektenschutz

Erinnerungen

an Costa Rica

Bilder und Reisebericht

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